Förderkonzept
ILV - Individuelle Lernzeitverkürzung im neunjährigen Gymnasium
Die folgende Präsentation konnte auf der Grundlage der zur Verfügung gestellten Materialien der Projektgruppe "Weiterentwicklung des Gymnasiums im StMUK" erstellt werden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!
Die gezeigten Folien sind zwar noch auf den 6.12.2020 datiert, enthalten aber die aktuellen Informationen zum Schuljahr 2024/25!
Elterninformation am 9.10.2024
Über den folgenden Link erhalten Sie weitere Informationen zur "Überholspur" am neunjährigen Gymnasium:
Begabtenförderung
Begabungen fördern, Leistung honorieren
Besondere Angebote für unsere Schülerinnen und Schüler
Gymnasiale Bildung ist mehr, als „nur“ das Ziel Abitur zu erreichen. Gymnasiale Bildung fördert und fordert in besonderer Weise gerade leistungsstarke Schülerinnen und Schüler mit zusätzlichen Angeboten, die die Interessen der Jugendlichen berühren und über den Schulstoff hinaus deren Horizont erweitern.
Zu empfehlen sind dabei sowohl regionale wie auch überregionale Angebote:
- Begabungsstützpunkte an vier verschiedenen Stützpunkten mit unterschiedlichen Gymnasien in Schwaben
- Talentseminar für besonders begabte und vielseitig interessierte Gymnasiasten (MB Schwaben)
- Ferienseminar für besonders begabte und vielseitig interessierte Gymnasiasten (MB Schwaben)
- Orchester der Gymnasien Schwabens: Die Anmeldung erfolgt über die Musiklehrer der jeweiligen Schulen
- Deutsche Schülerakademie
- Europäische Talentakademie Lindau der Fraunhofer Gesellschaft
- Vorbilderakademien
- Frühstudium an der Universität Augsburg
- Talent im Land - Schülerstipendien für Bildungschancen
Am Albertus-Gymnasium werden Schülerinnen und Schüler von Ihren Klassen-oder Fachlehrern auf diese Angebote hingeweisen und vorgeschlagen. Bei Interesse muss die Bewerbung jeweils über das Direktorat erfolgen; die Auswahl erfolgt dann durch den Ministerialbeauftragten oder die zuständigen Gremien. Vorab kann man sich auf den Internetseiten über Voraussetzungen und Programme informieren.
Begabungsstützpunkte
Die Gymnasien des Standorts Nordschwaben sowie drei Gymnasien in Memmingen, Marktoberdorf und Augsburg bieten im kommenden Schuljahr wieder eine Vielzahl äußerst interessanter Kurse an, über die man sich auf der Internetseite des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Schwaben informieren kann.
Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler mit überdurchschnittlichen Leistungen und / oder besonderen Interessen, die durch die angebotenen Kurse berührt werden.
Anmeldung für die Kurse der Begabungsstützpunkte Schwabens
Anmeldungen müssen grundsätzlich über die Schule bzw. die Schulleitung erfolgen. Die Meldung muss jeweils bis Anfang Juli im Sekretariat abgegeben werden.
Ein auszufüllendes Formular kann im Sekretariat geholt werden oder von der Internetseite der MB-Dienststelle heruntergeladen werden.
Jochen Schwarzmann
Erfahrungsberichte und Eindrücke
Talent im Land - ein Schülerstipendium für faire Bildungschancen (Hadise Rahimi und Rina Tasholli)
Bildung ist ein fundamentales Gut, wobei jedoch nicht alle SchülerInnen die gleichen Chancen haben, ihren Bildungsweg ohne Hindernisse zu gehen. Die soziale Stellung und wirtschaftliche Lage von SchülerInnen und ihren Familien können oft massive Hürden darstellen. Genau hier setzt das beeindruckende Schülerstipendienprogramm "TiL - Talent im Land" des Kultusministerium Bayerns an. Es hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen, die aufgrund ihrer Biografie besondere Herausforderungen bewältigen müssen, den Weg zum Abitur zu erleichtern. Jährlich werden in einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren aus zahlreichen BewerberInnen 30 StipendiatInnen ausgewählt. Es gehören nicht nur Bildungschancen, Bildungsgerechtigkeit und Bildungsverständnis zu der allgemeinen Zielsetzung des Programms, sondern auch die Potenziale und Möglichkeiten der jungen Menschen stehen vor allem im Mittelpunkt. Auswahlkriterien sind...
Es hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen, die aufgrund ihrer Biografie besondere Herausforderungen bewältigen müssen, den Weg zum Abitur zu erleichtern. Jährlich werden in einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren aus zahlreichen BewerberInnen 30 StipendiatInnen ausgewählt. Es gehören nicht nur Bildungschancen, Bildungsgerechtigkeit und Bildungsverständnis zu der allgemeinen Zielsetzung des Programms, sondern auch die Potenziale und Möglichkeiten der jungen Menschen stehen vor allem im Mittelpunkt. Auswahlkriterien sind gute schulische Leistungen, Motivation, Leistungsbereitschaft und Zielstrebigkeit, außerschulische Ambitionen für Begabungsfelder wie Musik, Sport, Kunst oder Naturwissenschaften und soziales bzw. gesellschaftliches Engagement. Die Förderung im Rahmen des Programms erfolgt zum einen in Form von finanzieller Unterstützung und zum anderen in Form von ideeller Förderung, durch attraktive begleitende Seminar- und Workshopangebote, Sommerakademien oder auch Studienfahrten. Die aufgenommenen StipendiatInnen erfahren nicht nur durch die Programmleitung individuelle Beratung und Begleitung, sondern unterstützen sich in einem Netzwerk aus StipendiatInnen und Alumni gegenseitig dabei, ihre Begabungen zu entfalten und zu einem friedlichen Miteinander in der Gesellschaft beizutragen. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es den StipendiatInnen, nicht nur akademisch zu wachsen, sondern auch persönlich und sozial. Seit seiner Einführung hat "TiL - Talent im Land" bereits über 600 SchülerInnen dabei unterstützt, ihre Bildungschancen zu maximieren und ihre Talente zu entfalten. Diese beeindruckende Bilanz unterstreicht die Relevanz und den Erfolg des Programms, das nicht nur individuelle Schicksale verändert, sondern auch zur Schaffung einer inklusiveren und gerechteren Bildungsgesellschaft beiträgt.
So dürfen auch wir, Hadise Rahimi und Rina Tasholli, zwei Schülerinnen des Albertus-Gymnasiums Lauingen, uns als begeisterte TiLerinnen bezeichnen, die das Glück und die Fähigkeiten dazu hatten in dieses Stipendienprogramm aufgenommen zu werden. Rina hat dieses Jahr bereits erfolgreich ihr Abitur hinter sich gebracht und ist somit nun eine TiL-Alumna. Ich selbst werde mein Abitur im Jahr 2024 absolvieren und freue mich weiterhin auf meinem Weg von TiL begleitet zu werden. Sowohl Rina als auch mich ermutigte unsere Lehrerin Frau Ruth Philipp-Schromm zur Bewerbung bei TiL, wofür wir beide ihr sehr dankbar sind.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mich selbst bereits, allein in einem Jahr als Stipendiatin, in vielen Hinsichten durch TiL weiterentwickelt habe und jede Menge neue Dinge lernen konnte. Man könnte meinen, dass ein Stipendium wie TiL sowas wie zusätzliche Schule ist, doch wenn ihr einen von uns TiLern fragen würdet, würde dies jeder einzelne zweifellos bestreiten. Bei den vielfältigen Seminarangeboten, die uns zur Verfügung gestellt werden, sind alle unsere Interessen vertreten und zudem immer Profis am Start, die ihr Wissen gern mit uns teilen. Dabei haben wir die Möglichkeit uns mit aktuellen und wichtigen Themen auseinanderzusetzen, die in der Schule vernachlässigt werden. Außerdem bildet TiL eine außergewöhnlich zuvorkommende Gemeinschaft, in der man sich sehr familiär fühlen kann. So entstehen ständig viele neue Freundschaften zwischen Jugendlichen mit ähnlichen oder auch sehr unterschiedlichen Lebenserfahrungen, die ohne TiL nicht zustande gekommen wären. Das ist auch der Grund, weshalb wir so gerne die Bezeichnung „TiL-Familie“ verwenden.
Erst am Anfang dieser Sommerferien durfte ich an der Sommerakademie mit einem überaus abwechslungsreichen und interessanten Programm teilnehmen. Zum einen konnte sich jeder am Salem International College für eine Fachrichtung entscheiden und eine Woche professionelle Uni-Kurse erleben und zum anderen wurde uns eine unglaublich großartige Vielfalt an Freizeitaktivitäten wie Bootsfahrten, Turniere oder Abende mit aufregenden Persönlichkeiten angeboten. Ich selbst habe mich für den Kurs Jura angemeldet, in dem ich sowohl im theoretischen Unterricht als auch bei einem Exkurs in die JVA Konstanz einen ausgiebigen Einblick in diesen Bereich erhielt.
Zusammenfassend zeigt sich die Wirksamkeit des beeindruckenden Stipendienprogramms „Talent im Land“ in seiner Erfolgsbilanz darin junge engagierte Menschen zu ermutigen, über sich hinauszuwachsen und ihren Bildungsweg erfolgreich zu gestalten. Unsere persönlichen Erfahrungen verdeutlichen, wie TiL dabei nicht nur akademisches Wachstum fördert, sondern auch in seiner warmherzigen Gemeinschaft unsere Horizonte erweitert und uns im jungen Alter in unseren Leben weiterbringt.
Hadise Rahimi
Hadise Rahimi und Rina Tasholli
Talentseminar in Marktoberdorf
Hanna Hofmaier, eine Schülerin des AGL, wurde von der MB Dienststelle zum Talentseminar nach Marktoberdorf eingeladen. Über die Nominierung haben wir uns sehr gefreut. Hier ihr Bericht:
Nach unserer Ankunft bezogen wir zunächst unsere Zimmer. Da wir uns alle vorher nicht kannten, herrschte beim Kaffee am Tisch betretenes Schweigen. Doch diese Scheu verflog sehr schnell, wozu auch die darauffolgenden Kennenlernspiele wesentlich beitrugen. Anschließend bekamen wir einen Einblick in die Angebote der Universität Augsburg, nämlich den Matheschülerzirkel und das Frühstudium. Nach dem Abendessen gingen wir gemeinsam in die Turnhalle, wo bereits verschiedene Stationen auf uns warteten, bei denen wir als Team zusammenarbeiten mussten, um bestimmte Aufgabe zu meistern.
Der zweite Tag begann mit Frühsport. Nach dem Frühstück wurde uns das vielfältige Programm der schwäbischen Begabungsstützpunkte vorgestellt, das für alle Interessierten offen ist. Später erfuhren wir von unserem Dozenten etwas über sog. Schlüsselkompetenzen, die den einzelnen Menschen individuell werden lassen, wobei er näher auf die Kommunikation und die Lernfähigkeit einging. So kann eine Rede durch scheinbar einfache Tricks äußerst mitreißend gestaltet werden. Interessant war für mich auch, dass unser Gehirn beim Lernen mit Eselsbrücken und Emotionen eine unglaubliche Kapazität aufweist. Nach dem Mittagessen versuchten wir uns an den Parcours des nahe gelegenen Klettergartens „Klette am Ette“. Abends erhielten wir noch einen Vortrag über Anforderungen an die heutige Landwirtschaft, bei dem näher auf ethische Fragen eingegangen wurde, die eng mit unseren alltäglichen Lebensgewohnheiten verwoben sind. Der Redner, ein Projektmanager bei AGCO GmbH, erläuterte uns zudem Genaueres zum Feldroboter „Xaver“, zum Zusammenhang zwischen der Landwirtschaft und der Klimakrise und den bereits erwähnten ethischen Fragestellungen. Die Komplexität dieses Themas ließ mich über meinen Lebensstil nachdenken.
Am letzten Tag gab uns ein Professor der Hochschule Neu-Ulm einen Überblick zu Verteidigungsmöglichkeiten gegen Cyberangriffe. Nach diesem Vortrag nahte leider bereits das Ende des Seminars. Doch vorher hatten wir noch die Möglichkeit, dem Ministerialbeauftragten unsere Sicht auf die gymnasiale Bildungspolitik in Schwaben zu schildern.
Das Talentseminar hat ein breit gefächertes Spektrum an Wissen aufgezeigt und die Komplexität einiger Fachbereiche dargelegt, die uns auf weitere Themen neugierig gemacht haben. Zudem hat sich unser Wunsch, neue Freundinnen und Freunde kennenzulernen, die motiviert und interessiert sind, auf jeden Fall erfüllt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Talentseminar eine große Bereicherung war, sowohl in sozialer wie auch in mentaler Hinsicht.
Hanna Hofmaier
Sprachbegleitender Fachunterricht
Sprachbegleitung - wenn Deutsch nicht automatisch leichtfällt
Auch in diesem Schuljahr besaßen einige Schülerinnen und Schüler am Albertus-Gymnasium einen "Migrationshintergrund". Für dessen Definition zieht das Kultusministerium neben anderen Kriterien v.a. die Verkehrssprache in der Familie heran.
Die staatlichen Behörden haben das Potential, das diese jungen Menschen haben, längst erkannt und wollen diese Kinder weiter und intensiver fördern. Denn noch immer ist es so, dass der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund am Abitur bei weitem nicht dem Anteil an der Gesamtbevölkerung entspricht. Oft sind es eben Nachteile im sprachlichen Bereich, die dem Erfolg am Gymnasi-um im Wege stehen. Genau hier setzt das Projekt des sprachbegleitenden Unterrichts an.
Die unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen arbeiten nachmittags mit den Kindern zwischen ein und zwei Stunden pro Woche.
Der sprachbegleitende Unterricht soll allerdings kein „Nachhilfeunterricht“ im Fach Deutsch sein. Vielmehr geht es darum, den schriftlichen und mündlichen Sprachgebrauch in den anderen Fächern zu fördern.
Verständnisprobleme bei Sachtexten, die Erfassung von Fragestellungen bei Prüfungen, die korrekte Anwendung von Fachbegriffen sind Hürden, die für Kinder mit Migrationshintergrund oftmals höher sind als für deutsche Schüler. Hier setzt dieser Zusatzunterricht gezielt an.
Geschichte, Geographie, Natur und Technik sowie Mathematik sind zum Beispiel Fächer, in denen unterrichtet wird. Dass dabei eben immer auch die Sprache und die Sprachbeherrschung wichtig sind, sollte den Kindern mit vielfältigen Übungen vermittelt werden.
Aber auch Exkursionen und Unterrichtsgänge stehen auf dem Programm, u.a. war das Rieskrater-Museum in Nördlingen ein Ziel.
Dass die Schülerinnen und Schüler, die diese Kurse besuchten, hoch motiviert sind, zeigt sich auch daran, dass kaum Fehlzeiten zu verzeichnen sind – obwohl der sprachbegleitende Unterricht eine oder zwei zusätzliche Wochenstunde im eigentlich Stundenplan bedeutet.
Die einzelnen Fachlehrer, die mit dem sprachbegleitenden Unterricht betraut sind, versuchen in Absprache mit den Kindern, ein geeignetes Zeitfenster im Stundenplan zu finden.
Dieses Angebot wird bayernweit sehr gut angenommen. Auch wir am Albertus-Gymnasium hoffen sehr, damit einen Beitrag zur Sprachförderung an unserer Schule zu leisten.
Der für diese Zielgruppe angebotene Förderunterricht steht natürlich auch für Schülerinnen und Schüler ohne Migrationsgrund offen; wir freuen uns über das Interesse an zusätzlichen Übungs- und Fördermaßnahmen in Kleingruppen, die eine individuelle Förderung - ohne Noten- und Leistungsdruck - möglich machen.
Jochen Popp
Leseförderung
Lesen ist ein großes Wunder
„Lesen“ ist eine Schlüsselkompetenz, der in der modernen Mediengesellschaft für die Persönlichkeitsbildung, die gesellschaftliche Teilhabe und den schulischen Erfolg in allen Fächern eine entscheidende Bedeutung zukommt.
Aufbauend auf der Vorarbeit im Elternhaus und der Grundschule wollen wir am Albertus-Gymnasium dazu beitragen, dass unsere Schülerinnen und Schüler diese Kompetenz vertiefen und lesen lernen. Denn tatsächlich stellen Lehrer aus verschiedenen Fächern fest, dass das sinnentnehmende Lesen vielen Schülerinnen und Schülern zunehmend Probleme bereitet. Dagegen setzen wir auf eine gemeinsame Technik, mit der die Schüler unbekannte Texte entschlüsseln können, die sog. 5-Schritt-Lesemethode. Sie wird im Deutschunterricht der 5. Klasse eingeführt und kann dann bei allen Texten in allen Fächern angewendet werden. Später sind es Referate und Lektüren, mit denen kreativ und am Kind ausgerichtet das Lesen in den Unterricht eingebunden wird.
Lesen soll aber auch Freude bereiten. Durch den jährlich stattfindenden Vorlesewettbewerb der 6. Klassen erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass Lesen eine Kunst ist, die geübt und trainiert werden kann und muss, wenn man damit anderen eine Freude bereiten will.
Jedes Jahr kommen zudem Menschen, die bereits Lese-Könner sind, an unsere Schule und lesen vor. Der bundesweite Vorlesetag bietet die Möglichkeit, Vorlesen als schönes Erlebnis zu gestalten und einmal ganz gezielt in den Vordergrund zu stellen; er ist an unserer Schule eine feste Tradition geworden.
Ein Highlight für alle Leser ist die Schülerlesebücherei. Die neu konzipierte und modern eingerichtete Bibliothek ist für sehr viele Kinder aus Unter- und Mittelstufe ein Rückzugsort in der Pause, um sich in Spannendes oder Wissenswertes zu versenken. Sie bietet für manche einen neuen, für manche aber auch einen altbewährten Weg zum Buch und lädt durch ihre offene und gemütliche Gestaltung zum Schmökern ein.