Zwei wichtige Projekte - trotz Regen
4. August 2025
Hallo Ihr Lieben,
heute bin ich (Dieter) mal wieder dran, nachdem nach Andreas letztem Beitrag viele nach mir gefragt haben.
Ja, es geht mir wieder so ganz richtig gut und mittlerweile haben wir beide wieder mal eine Malaria überstanden. Das heißt aber auch, dass ich fest am Organisieren und Arbeiten bin.
Aber zuerst möchte ich Euch Cathleen und ihre Puppe Kate vorstellen. Kate durfte am Sonntag zum ersten Mal mit in den Gottesdienst und wurde ganz süß umsorgt, um den fast drei stündigen Gottesdienst durchzuhalten. Das ist schon eine riesige Aufgabe für eine Puppenmama.
Nun zu den zwei Hauptprojekten, die gerade in Arbeit sind.
Das Gesundheitsministerium hat uns gebeten unsere Abfallbeseitigung der Klinik baulich und räumlich zu ändern. Dafür haben wir jetzt mit EmK-Spendengeldern aus Deutschland einen neuen überdachten Abfallplatz gebaut.
Zuerst wurde eine Doppelabfallgrube gegraben: 1,5 m breit und 3,5 m lang und 2,2 m tief(!) – Dazu wurden von den beiden Männern, die für den Compound und die Außenanlagen zuständig sind, innerhalb von drei Tagen über 11 Kubikmeter Erde herausgeschaufelt. Eine absolut krasse Leistung.
Dabei hat ein vom Rand zuschauendes Eidechsenmännchen genervt, bis wir herausgefunden haben, dass seine Partnerin in die Grube gefallen war. Nach erfolgreicher Rettungsaktion war auch er verschwunden – kein Wunder.
Es folgten der Zementdeckel auf die Grube, Mauer, Dach und seitliche Gitter und die restlichen Arbeiten. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt. Jetzt haben wir eine Grube für die Plazentas, eine für Spritzen und Kanülen incl. scharfer Gegenstände, eine für allgemeinen nicht brennbaren Abfall und einen Ofen zur Verbrennung von infiziertem Verbandmaterial.
Falls die Grube einmal voll sein sollte, ist noch genügend Platz unter dem Dach für eine weitere große Grube vorgesehen.
Das Grundschulgebäude bei der Reparatur des Dachs
Im April ein Sturm ein Gebäude der nahegelegenen Grundschule unserer Kirche abgedeckt. Das ist gerade das zweite Projekt. Mit Sondermitteln (2800 Euro) der Kirche aus Deutschland sind wir gerade an der Arbeit diese neu zu decken. Ganz schön schwieriges Unterfangen während der Regenzeit mögliche Zeitfenster zum Arbeiten zu finden. Heute sind wir besonders dankbar für einen Tag bislang ohne Regen, an dem das Dach bis am späten Abend fertig gedeckt sein könnte.
Am Donnerstag werde ich versuchen zusammen mit dem Pastor einige unserer kirchlichen Schulen in den umliegenden Dörfern zu erreichen. Da bin ich mal gespannt, wie weit wir jetzt bei den völlig aufgeweichten Schlammstraßen kommen. Da werde ich sicher Einiges zu berichten haben.
Letzte Woche waren wir auf dem Markt in Koidu – ein schönes Erlebnis allerdings auch hier inmitten von völlig verschlammten und aufgeweichten Wegen.
In den letzten Wochen gab es im ganzen Dorf kein Wasser mehr – nur wir hatten noch Wasser. So waren schon ganz früh am Morgen viele zum Wasserholen angestanden und es war emsiges Treiben und Waschen ums Haus.
Die Regenzeit ist auch die Zeit in der die Wanderameisen unterwegs sind. Geschützt durch Soldatenameisen wandern Millionen Ameisen einen ganzen Tag lang über vorbereitete und gegen Regen geschützte Straßen. Die wurden von den Ameisen extra gebaut und zum Teil mit Erde überdacht. Einfach faszinierend!
Zum Abschluss ein paar Eindrücke aus der Umgebung mit ganz herzlichen Grüßen
Unser Luxusessen am 1. August – den wir als Schweizer natürlich feiern müssen. Und weiter geht die Regenzeit . . .