Andrea Monninger in Jamaia angekommen
Was lange währt, wird endlich gut...
- Juli 2025
Ihr Lieben,
wie viele von euch schon mitbekommen haben, bin ich (Andrea) nun auch in Sierra Leone. Der Flug lief super, die Ankunft in Freetown auch. Dann wurde es abenteuerlich. Die Fähren schienen durch Rost zusammengehalten.
Die Fahrt durch Freetown war lang und ich habe mich immer wieder gefragt, wie mein Mann den Weg finden konnte. So viele gleich aussehende Straßen und Ecken und x-mal abbiegen, aber wir kamen ohne Probleme auf der anderen Seite von Freetown ans Ziel. Der nächste Tag war noch viel heftiger. Nachts zuvor war die Hauptstadt relativ ruhig, aber jetzt am Morgen auf der Fahrt ins Kirchenbüro der UMC, um den Bischoff zu treffen, erlebte ich das Chaos in der Stadt, das hatte ich so gar nicht in Erinnerung. Motoradfahrer, die sich nicht um Straßenseiten oder Fahrtrichtungen scheren, sondern einfach fahren, wo Platz ist, Fußgänger, die einfach loslaufen, alle rufen laut und viele hupen und am Straßenrand sind überall Verkäufer, die ihre Waren anbieten und bei einem momentanen Stillstand sich genauso durch den Verkehr schlängeln, wie alle anderen auch, um auch den Autofahrern ihre Waren anzubieten.
Wir hatten dann ein sehr gutes Gespräch mit dem neuen Bischof der UMC-Sierra Leone – Bishop James Boye-Caulker
So chaotisch die Stadt auch für mich war, es gab auch einige richtige Highlights. Z.B. die jelly coconut, das ist in unseren Augen eine unreife Kokosnuss, die innen eine dünne geleeartige Kokosschicht hat und viel mineralhaltiges Wasser. Das tut unheimlich gut, wenn man neu in ein tropisch heißes Land kommt, k.o. ist und Durst hat!
Oder das afrikanische Essen, auf das ich mich schon so lange gefreut hatte. Ein Teller Reis mit Crain-Crain. Das ist eine spinatartige Soße, sehr scharf, schleimig und mit Bohnenkernen und Fischstücken drin. Das war sooo gut! Mein Mann hätte lieber eine Pizza gehabt, da er die letzten Monate fast jeden Tag Reis mit Soße bekommen hat…
Nachdem wir noch einige Besorgungen machen mussten, war ich heilfroh, als wir am 2. Abend noch an eine komfortablere Unterkunft am Strand gefahren sind und dort noch einen Tag lang den Strand und die Sonne genießen konnten. Dort trafen wir ein amerikanisches Workteam von Lifechurch, mit denen wir gute Gemeinschaft hatten und Gottesdienst feierten.
Dann kam die 6,5h lange Fahrt nach Jaiama, und die war bis auf die letzten paar Kilometer viel besser als erwartet, aber es zieht sich . . .
Am nächsten Morgen war die Freude im Health Center groß, dass ich da war. Ich hatte gleich eine kleine Führung bekommen und habe danach den Tag in der Underfive Klinik verbracht, d.h. in der Abteilung, die die Kinder bis 5 Jahre behandelt. Da am Montag wenige Patienten da waren konnte ich viele Fragen stellen und versuchen, mit den mir fremden Namen vertraut zu werden. Dafür kamen am nächsten Tag fast 40 Kinder, viele davon zum Impfen, das war sehr interessant aber auch herausfordernd.
Nun ist die erste Woche schon vorbei und ich fühle mich schon fast wie zuhause. Nächste Woche bin ich dann mit den erwachsenen Patienten beschäftigt und auch da wird es viel zu sehen und zu lernen geben.
Es ist fast wie heimkommen, auch wenn sich einiges geändert hat, seit ich 2006 schon einmal zwei Monate hier war. Die Leute sind sehr offen und freundlich und haben mich mit offenen Armen aufgenommen. Das macht Mut und ich freue mich auf die Zeit, die ich hier mit ihnen verbringen darf.
Seid herzlich Gott anbefohlen
Ps.: Noch ein paar kleine Eindrücke
Schneckenpost...