Latein und Jugend forscht
Beim Wettbewerb „Jugend forscht“ denkt man nicht als Erstes an das Fach Latein und die alten Römer. Umso erstaunlicher ist es, dass auch dieses Jahr wieder zwei Schüler des AGL an diesem Wettbewerb mit einem Projekt teilgenommen haben, das seinen Anfang im P-Seminar Latein nahm. In diesem Seminar beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in erster Linie mit dem Leben im antiken Rom. Nachdem schon im vergangenen Schuljahr Annalina Voto und Luisa Hartmann ein Projekt zur Färbung von Stoffen beim Wettbewerb Jugend forscht präsentiert hatten, widmeten sich dieses Jahr Artian Neziri und Miragha Aghalarli dem Thema „Sekundäre Pflanzenstoffe als Nachweismittel für Metallionen“.
Das klingt nicht so sehr nach den alten Römern, aber tatsächlich waren viele der bei den Versuchen verwendeten Pflanzenstoffe schon in der Antike bekannt. Ihre Namen sich daher oft aus dem Lateinischen abgeleitet. Die Salicylsäure etwa wurde früher verwendet, um Fieber zu senken und Entzündungen zu behandeln. Sie hat ihren Namen vom lateinischen Wort „Salix“ für „Weide“, weil dieser Stoff aus Weidenrinde gewonnen wurde.
Worum ging es bei dem Jugend-forscht-Projekt?
Die Farbe von Pflanzenteilen wird manchmal nicht nur von einem in der Pflanze enthaltenen Farbstoff bestimmt, sondern sie kann auch von Zusatzbedingungen abhängen. Ein dem Hobbygärtner bekanntes Beispiel dafür ist die Blütenfarbe von Hortensien. Normalerweise blühen diese Pflanzen rot. Aber wenn man sie mit Eisen- oder Aluminiumsalzen „düngt“, dann wechselt die Blütenfarbe zu Blau. Die Blütenfarbstoffe von Pflanzen werden meist zu den sekundären Pflanzenstoffen gerechnet. Das sind Stoffe, die die Pflanzen selbst herstellen, die aber nicht lebensnotwendig für sie sind. Mit entsprechenden Versuchen sollte untersucht werden, ob auch andere sekundäre Pflanzenstoffe bei Zusatz von Metallionen ihre Farbe ändern und so vielleicht als Nachweismittel für diese Ionen dienen können. In mehreren Versuchsreihen fanden Artian und Miragha heraus, dass sich bei Gerbsäure und Gallsäure besonders intensive Farbveränderungen bei Zugabe von Eisenionen ergaben.
Mit ihrem Wettbewerbsbeitrag errangen sie zwar keinen der ersten Preise, aber ihre Anstrengungen wurden mit einem Sonderpreis belohnt. Sie erhalten ein Jahresabo der Zeitschrift GEO. Für dieses Mal gilt auch hier der sportliche Wahlspruch „Dabeisein ist alles“. Beim nächsten Mal wünscht die Schulgemeinschaft den beiden: Citius, altius, fortius!
Maria Zehentmeier
PS: Ein besonderer Dank geht an die St. Martin Apotheke in Lauingen für die Spende der verwendeten Salicylsäure.