Wissenschaftswoche- Klientenbefragung Regens Wagner
„Startpunkt,Zielpunkt,Mittelpunkt-Mensch“ - unter diesem Motto stand nicht nur das 175-jährige Jubiläum von Regens Wagner, sondern auch die Klientenbefragung bei Regens Wagner Dillingen. Sabine Hummel (11b), Sophie Greiner (11a), Elisa Auerbach (Q11), Nazanin Rahimi (10a) und Luisa Hartmann (11b), alle Mitglieder im Arbeitskreis Solidarität (AKS), befragten im Rahmen der Wissenschaftswoche des AGL vom 29.01- 02.02.2024 die Klienten zum Leben bei Regens Wagner, ins besondere zur Verpflegung, zu den Wohnverhältnissen und der Freizeitgestaltung. Insgesamt wurden 120 Menschen mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen befragt, darunter auch zahlreiche Gehörlose und Taubstumme. Auf diese Weise erhielten die Schülerinnen nicht nur einen Einblick in die einzigartige und vielseitige Welt von Regens Wagner, sondern erlernten auch schnell einige Begriffe der Gebärdensprache. Die gesamte Woche war geprägt von der besonderen Atmosphäre, unvergesslichen Begegnungen und bewegenden Gesprächen. Gerade die Offenheit, Ehrlichkeit und Authentizität der Regens Wagner Bewohner und -mitarbeiter begeisterte die Schülerinnen so sehr, dass Sabine und Luisa sich für ein weiteres Praktikum beworben haben.
Bereits eine Woche vor Beginn der Befragung kamen die engagierten Schülerinnen gemeinsam mit Herrn Bauer bei Regens Wagner mit Frau Remiger und Frau Heinrich zusammen, um die Woche zu organisieren.
Am Montag, den 29.01,
begann endlich die Wissenschaftswoche um 8:00 Uhr mit einer kurzen Teambesprechung zusammen mit Sabine Remiger, der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, und der Psychologin Janine Heinrich, um den genauen Ablauf der Befragung zu planen und noch offene Fragen zu klären. Danach teilten sich die Schülerinnen in zwei Gruppen auf und starteten mit der Umfrage in den Wohngruppen „Susanne, Birgit und Sarah“ im Hauptgebäude, in denen hauptsächlich Gehörlose und Senioren leben. Obwohl die Zurückhaltung anfangs noch groß war, nahmen letztendlich insgesamt 30 Bewohner und Bewohnerinnen an der Befragung teil. Anschließend machten sich alle auf den Weg zum abgelegenen Gestüt „Regens Wagner Hof“. Dort wohnen und arbeiten Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung oder ihrer psychischen Erkrankung besonders intensive Betreuung und Förderung benötigen. Dieses außergewöhnliche und einzigartige Angebot von Regens Wagner bietet den Menschen eine Tagesstruktur und die optimale Förderung, da der Hof von den Bewohnern selbst betreiben wird. Nachdem auf dem Hof weitere sieben Personen befragt waren, bekamen die Schülerinnen eine Führung über den gesamten Hof. Vor allem die Ponys und die Ziegen haben es den Mädchen angetan.
Am Dienstag, den 30.01. und am Mittwoch, den 31.01 wurde die Befragung in den Werkstätten von Regens Wagner weitergeführt, wo die 18-65 Jährigen Klienten in Kleingruppen unterschiedliche Arbeiten verrichten, wie zum Beispiel in der Wäscherei oder in der Küche. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einer weiteren Teambesprechung mit der Werkstattleitung Frau Reß, besuchten die fünf Mädchen die einzelnen Arbeitsgruppen und befragten wieder Personen unterschiedlicher Altersgruppen und mit verschiedenen Beeinträchtigungen. Besonders gut hat den Mädchen gefallen, dass sie einen Einblick in den Arbeitsalltag der Klienten bekommen haben und in den Pausen längere Gespräche mit einigen Arbeitern möglich waren. Auch in den Werkstätten fielen den Schülerinnen alle Herzen zu und auch die Mädchen schlossen die offenen und charismatischen Menschen sofort ins Herz. So waren auch diese beiden Tage erfüllt von bleibenden Erinnerungen und prägenden Erfahrungen. Insgesamt wurden am Dienstag und am Mittwoch 67 Personen befragt. Nach der Arbeit gab es 12 Uhr gab für die Schülerinnen Mittagessen zusammen mit allen Arbeitern, Betreuern und Werkstattleitern. Während des Essens fand ein reger Austausch untereinander aber auch mit den Klienten und Betreuern statt. Ein großes Lob geht an die Küche für das vorzügliche Essen und den großartigen Service.
Am Donnerstag, den 01.02. und Freitag, den 02,02.
gingen Sabine, Sophie und Luisa ein zweites Mal durch die beiden Werkstätten- jetzt nur noch zu dritt, da Elisa und Nazanin wieder zur Schule mussten. Mit Geduld und einem offenen Ohr schafften es die Mädchen doch die Neugier bei weiteren Arbeitern zu wecken, und so konnten noch zusätzlich 20 Leute befragt werden. Nach der ersten Brotzeitpause um 10 Uhr hieß es dann Abschied nehmen, denn die Ergebnisse der Umfrage mussten ja auch noch ausgewertet und analysiert werden. Der Abschied fiel allen Beteiligten sehr schwer, aber die Erinnerungen an die zwischenmenschlichen Begegnungen und tiefgründigen Gespräche bleibt.
Schließlich wurden alle 120 Fragebögen mit Hilfe des Tabellen- Kalkulationsprogramms MS Excel statistisch erfasst und analysiert und letztendlich mit Hilfe von Diagrammen graphisch dargestellt. Das Ergebnis der Umfrage fiel insgesamt positiv aus, so ist die überwiegende Mehrheit zufrieden mit dem Wohnen und Arbeiten bei Regens Wagner.
Anschließend endete die Wissenschaftswoche mit einer abschließenden Feedback- Runde mit Frau Heinrich und Herrn Bauer.
Zusammenfassend war die Wissenschaftswoche ein großer Erfolg und sowohl Regens Wagner als auch das AGL profitierten von der Befragung. Auf der einen Seite erhielt Regens Wagner ein umfassendes Stimmungsbild und plant eine weitere wissenschaftliche Befragung in allen Regens Wagner Einrichtungen für 2026, auf der anderen Seite erhielten die Schülerinnen einen aufschlussreichen Einblick in die Welt von Regens Wagner und lernten die sozialen Berufe kennen. Für die Zukunft sind auf jeden Fall weitere gemeinsame Projekte angedacht und vielleicht sogar eine Partnerschaft.