Mein Herz schlägt für realistische Kinderbücher – die Autorin Anna Maria Praßler zu Besuch am AGL

Langsam füllte sich der Mehrzweckraum, die Schülerinnen und Schüler schauten erwartungsvoll auf Anna Maria Praßler, die in Lauingen geboren wurde, in Dillingen ihr Abitur ablegte und 2002 nach Berlin zog, um dort - mit Stationen in Los Angeles, Bologna und Ludwigsburg - Filmwissenschaft und Drehbuch zu studieren.

Die junge Autorin, wohnhaft in Berlin, stellte in einem kurzweiligen und sehr informativen Werkstattgespräch vor, was das Schreiben von Kinderbüchern , wie „Keine Party ist auch keine Lösung“ (2025), und Drehbüchern, wie „Schuld sind immer die anderen“ (2013), bedeutet. Leidenschaftlich schwärmte sie von ihrem Beruf, in dem sie weiße Seiten mit ihren Geschichten füllen darf.

Neben dem aufwändigen Recherchieren über z.B. tansanische Masken gehörte – je nach Thema – der mehrfache Besuch eines Frauenhauses, viele Gespräche mit Betroffenen und einer Sozialarbeiterin oder auch das Begleiten eines Wanderzirkus dazu. Frau Praßler erklärte, dass vor jedem neuen Buch u.a. erst einmal geklärt werden muss, welche Themen auf dem Buchmarkt Chancen haben und ob ihre Verlage überhaupt ihre Exposés annehmen. Dabei übernehmen ihre Agentinnen die Vertragsverhandlungen. Das Schreiben selbst komme zu ihrem großen Bedauern oftmals zu kurz, klagte sie.

Zusätzlich unterrichtet sie an der Filmhochschule Ludwigsburg, geht auf Lesereisen, u.a. auch nach Italien, besucht Buchmessen und ist selbst von Klein auf begeisterte Leserin. Sie war für den Deutschen Filmpreis (Bestes Drehbuch) nominiert und las in Klagenfurt beim Wettbewerb für den Ingeborg-Bachmann-Preis.

Auch wenn die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe altersmäßig nicht mehr zu ihrer Leserschaft gehören, ließen sich die jungen Leute auf einen Gedankenaustausch mit Anna Praßler ein. Sie hörten aufmerksam zu, als sie aus ihrem neuen Kinderbuch vorlas und zeigten großes Interesse am Werdegang und an der Arbeit der jungen Autorin - Literaturbetrieb hautnah.