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Es gäbe viel zu tun, aber...

Ihr Lieben,

manchmal verstehen wir wirklich nicht, wozu etwas gut ist, das passiert:

Andrea kam vom Arzt ermutigt von der Reha zurück und hatte 5 Tage vor der geplanten Ausreise noch einen abschließenden Termin in der Uni-Augenklinik in Ulm. Dort waren die Ärzte dann gar nicht mehr sicher, was denn mit den Augen wirklich los ist und haben das Unternehmen Afrika dann für sie vorerst gestoppt. Tja – wieder nix – wäre sie doch letzte Woche am Dienstag in Sierra Leone angekommen. Wir beten für Weisheit der Ärzte bei den kommenden Untersuchungen und hoffen so sehr, dass sich das alles klärt.

Ich bin mittlerweile stolzer Besitzer eines gut sitzenden Korsetts, das mir ein schwedischer Freund mitgebracht hat. Schade um die schlanke Taille, die mir das mittelalterliche Schnürkorsett vorgaukelte 😉

Damit kann ich jetzt auch länger am Tag auf sein und einfache Dinge machen. Ab der kommenden Woche bin ich alleine und kann mindestens noch eine Woche nicht Auto fahren. Aber das krieg ich hin.

Ich kann euch sagen – mittlerweile gibt es immer mehr Arbeit, die dringend getan werden muss.

Da sind zuerst einmal die Schulgebäude weswegen ich ja eigentlich hier bin. In sooo vielen Dörfern sind die Schulgebäude teilweise kaputt. Dort braucht man dringend Hilfe zum Herrichten der Gebäude. Das geht allerdings im Moment nicht, da die Regenzeit schon heftig eingesetzt hat. Und nachdem man neue mudblocs (Lehmziegel) braucht, die man in der Sonne trocknet, muss ich damit bis nach der Regenzeit warten.

Eine Schule unserer Kirche in Gola bei Taiama, die dringend gerichtet werden muss

Übrigens – wir haben hier etwa 3 Monate Regenzeit, in der es meistens abends und nachts regnet.

Der deutsche Jahresniederschlag beträgt etwas mehr als 1 m. Hier regnet es zwischen 2,5 m und 6,5 m (Freetown) in ganzen 3 Monaten! Beim letzten Regen mit Blitz und Donner sind hier die Funken aus der Steckdose gekommen. Eine spannende und faszinierende Zeit.

Blick aus meinem Schlafzimmerfenster: Sonnenaufgang nach einer Regennacht

Und der Urwald wächst unvorstellbar schnell.

Also die Arbeit an den Schulen muss pausieren – aber gleichzeitig stellte sich heraus, dass das Dach der kleinen Krankenstation mit 10 Betten leckt, dass auch die Wasserleitung des Gesundheitszentrums kaputt ist und dass der Stromanschlusskasten nach einem Blitzeinschlag abgebrannt ist. Auch die Toiletten sind zum Teil kaputt . . . und genau hier zu helfen wird mein Schwerpunkt während der Regenzeit sein.

Der Community Health Officer Vandi, eine Art Arzt mit einfacherem Studium,  die Schwestern und Helfer machen eine gigantische Arbeit. Sie behandeln und pflegen zwischen 10 000 und 12 000 Patienten im Jahr! Tag und Nacht  – 7 Tage die Woche. Die Patienten sind zum Teil fast einen ganzen Tag zu Fuß durch den Busch unterwegs,  um behandelt zu werden. 

 Vandi der Arzt

Wartebereich der Patienten

So – jetzt habt ihr wieder einen aktuellen Einblick. Danke für alles An-uns-denken und Mitbeten. Auch die Menschen hier brauchen unser Gebet.

Herzliche Grüße 

Dieter Monninger