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Mr. Miles – ein Engländer am Albertus

In regelmäßigen Abständen besucht Philip Miles das AGL. Er ist gebürtiger Engländer und bietet Schüler*innen aller Klassen in Kleingruppen English Conversation Classes am Nachmittag an. Dieses Schuljahr haben sich insgesamt 51 Teilnehmer*innen zu seinen Stunden gemeldet, in denen sie ihre Sprachkompetenz im Dialog mit dem native speaker unter Beweis stellen und ausbauen.

Johannes Reichhart


Der Lehrer aus England, Herr Philip Miles, stellt sich vor:

Philip Miles, born in Bristol, once a thriving port in the south-west of England. The sight of ships from distant lands, writing to pen-pals across the globe and excitement at the exploits of explorers and adventurers sparked a life-long interest to travel the world. It was the political upheaval and events of 1968 that convinced him that education is fundamental in creating good society, one in which there is equality, freedom and peace. He trained to be a teacher in Bristol, majoring in English and Geography. Seeing education in its wider context he studied and qualified to teach at both primary and secondary levels. He is a graduate of the College of St.Matthias (University of Bristol) and the Open University (B.A. Honours). His six years of teaching in London were exciting ones, both learning new skills and enjoying the capital city. Later he moved back to the west country and was promoted to the role of Language Consultant in one school before commencing a four year period at the Multi-Cultural Education Centre. This concentrated his attention on the teaching of English to migrant children, tackling issues of racism and raising educational achievement in the Immigrant Community. He taught the very first Vietnamese refugees who settled in England after the end of the Vietnam War. Various teaching roles have included teaching English and Geography in schools across the south-west and, in the role of deputy headteacher, helping to start a new school in a neighbouring town. In order to combine his two loves of education and travel, he then decided to become a freelance teacher. In this role, he often teaches in specialist language schools, teaching English as a foreign language (TEFL) to students who come to England for this purpose or visiting school groups from such countries as France, Belgium, Italy, Spain, Austria and Germany.

It was during one of these engagements that he taught a group of pupils from Albertus- Gymnasium under the leadership of Mr. Hartwin Leiber, in Bath. Suitably impressed by their Standard of English, eagerness to learn, good manners and attitude, he accepted the offer by Mr Leiber to visit AGL. Since then he has given English conversation classes to students of all ages at Albertus- Gymnasium. More recently he has been tutoring and preparing a group of students for the C.AE exam (Certificate in Advanced English), a prestigious English exam of the University of Cambridge and administered in Germany by the British Council. It is a highly respected qualification and is recognised by universities and international companies throughout the world. In addition to teaching in both State and independent schools in England, he regularly teaches in various countries abroad. An earlier role as a founder member of School Links International involved the setting up of links between UK schools and such schools as a Native Canadian School off Vancouver Island, Canada, schools in Cuba and a school near Stockholm, Sweden. His involvement in the world of education has included teaching at and visiting schools in the USA (New Orleans), Russia (St. Petersburg), Austria, Cuba, Holland, Belgium, Germany and Spain. He has written and continues to write for educational Journals and newspapers. He recently appeared in a Russian film on the subject of English, Education and International School Links and occasionally speaks on educational matters on TV and radio. His links at government and local levels permits him to assist in educational matters both in the UK and abroad. He still feels as passionate about education and its crucial role in society as he did when he first became a teacher. However, why does he return to Albertus-Gymnasium, Lauingen so regularly? „That's quite simple," he replied. “Albertus-Gmnasium, Lauingen is, without doubt, one of the best schools I have ever encountered! It has all the qualities of superb professionalism and dedication by the Director and teachers and staff. The Standard of education is excellent. The curriculum and extra-school activities are designed to provide an opportunity for the whole development of the Student as a valued person within an environment that promotes respect and a caring attitude. It plays an important role in the education of this area. I am honoured to be associated with this unique school."

Philip Miles

Berichte von Schülern der Unterstufe

Welches Kind wünscht sich nicht, einmal mit einem echten Engländer zu sprechen? Mr Miles kommt ein paar Mal im Jahr und gibt Übungsstunden für alle Schüler. Aber keine Schulstunden, denn mit so etwas kann man das nicht vergleichen. Es sind eher Spielestunden, nur auf Englisch. Das Aufregende daran ist, dass Mr Miles kaum ein Wort Deutsch spricht, so dass sich jeder Schüler in Englisch mit ihm verständigen muss, was natürlich großartig für die Aussprache ist. Mr Miles bringt immer Materialien wie zum Beispiel englisches Geld, Fotos oder Flaggen aus seinem Heimatland England mit. Eine Stunde ist für jeden Schüler erschwinglich. Je mehr Schüler es sind, desto billiger wird es. Für mich keine Frage: Wenn Mr Miles kommt, stehe ich immer als erste in seinen Listen.

Viele Kinder gehen gerne zu Mr Miles. Warum, das möchte ich in diesem Text erläutern. Schon wenn man die Tür seines gemütlichen Unterrichtsraumes öffnet, wird man mit einem freundlichen Lächeln und einem fröhlichen „hello" begrüßt. Danach schreiben wir unsere Namen für ihn auf. „Would you like a cup of tea?", meint der Engländer und lädt uns zu einer Tasse Tee, Schokolade, Suppe oder auch einer Cola oder Limo ein. Erst jetzt geht es richtig los. Er zeigt uns Bilder und Schlagzeilen aus englischen Zeitungen und Zeitschriften und wir unterhalten uns ganz wie von selbst mit ihm auf Englisch über die Queen, unsere Hobbys, die Ferien oder unsere Haustiere. Er erzählt dabei mit viel Witz, und wenn wir etwas nicht verstehen, erklärt er es uns geduldig - immer auf Englisch natürlich, denn er spricht kein Deutsch. Wir dürfen auch jederzeit Fragen stellen. Schließlich wird noch ausgiebig gespielt. Wir packen einen Koffer, um im Urlaub nach Afrika zu fahren, wir spielen „I spy with my little eye" (Ich seh' etwas, was du nicht siehst.) oder wir versuchen ein Wort zu erraten (Twenty questions game). Mr Miles entführt uns einfach in die Welt eines Engländers. Da klopft es und wir wissen, diese Stunde ist leider um. Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Wenn man Verwandte und Bekannte trifft, kann man mit Stolz erzählen, „Ich habe mit einem echten Engländer gesprochen."

Berichte von Schülern der Oberstufe

„Learning by doing" ist bekannterweise der beste Weg, eine Sprache zu erlernen. Hat man dann auch noch die Möglichkeit, von einem sogenannten „Native Speaker" zu lernen, sind das wohl optimale Voraussetzungen. Den richtigen Umgang mit der englischen Sprache lernt man größtenteils schon im Englischunterricht, doch mit jemandem aus diesem Land sich unterhalten zu können, gibt nochmals einen Anreiz, sich mit der Sprache und vor allem ihrer praktischen Anwendung auseinanderzusetzen. Durch die Konversationsstunden mit Mr. Miles, die schon seit vielen Jahren an unserer Schule angeboten werden, wird den Schülern der richtige Gebrauch der Fremdsprache gezeigt, sie lernen Phrasen und Redewendungen, die auch im täglichen Leben nützlich sein können, und sehen, wie jemand, der diese Sprache perfekt beherrscht, damit umgeht. Oftmals kommen uns Grammatik und bestimmte Satzstellungen seltsam vor, doch diese Dinge immer wieder zu hören und selbst zu sprechen, hilft ungemein, besser mit der Sprache umgehen zu können. Durch solche „Nachhilfestunden" findet man sich besser in alltäglichen Situationen zurecht und man bekommt mehr Selbstvertrauen im Umgang mit der Sprache.
Gespräche mit einem „Muttersprachler" bringen auch den Vorteil mit sich, dass die eigene Aussprache automatisch verbessert wird. Durch das Zuhören prägen sich neue Wörter und deren Betonung ein und können später richtig wieder verwendet werden und im Gespräch verbessert sich die eigene Sprache, da der Gesprächspartner eventuelle Fehler sofort korrigieren kann. Weiterhin bauen die Schüler in der Zeit mit Mr. Miles ihre Hemmungen ab, sich mit einem „Native Speaker" zu unterhalten, und lernen dadurch, dass es nicht schlimm ist, grammatikalische oder sprachliche Fehler zu machen. Für die meisten Schüler ist es bereits ein Erfolg, in der Lage zu sein sich mit einem Engländer zu unterhalten, und bei Schwierigkeiten hilft dieser ihnen einfach auf die Sprünge. Im Gegensatz zum regulären Englischunterricht konzentriert sich der Lehrer aus dem englischen Bristol auf eine kleine Gruppe von maximal fünf Schülern, so dass jeder die Chance hat, an dem Gespräch teilzunehmen, ohne Angst davor haben zu müssen bei Fehlern vor der ganzen Klasse bloßgestellt zu werden. Dieses Ablegen von Hemmungen hilft den Schülern sowohl im Unterricht als auch im späteren Leben, wo die englische Sprache früher oder später zum Einsatz kommen wird.

Eine Stunde mit Mr. Miles schafft zudem Abwechslung zum regulären Englischunterricht, da er den Schülern das Wesentliche einer Sprache, das Sprechen mit anderen, überzeugend beibringt, egal ob es sich um einen Fünftklässler handelt, der gerade erst: „ Hello, Mr. Miles, how are you?", über die Lippen bringt, oder um einen Oberstufenschüler, der versucht, sich etwas von seinem gepflegten Oxford-Englisch abzuschauen. Die lockere Atmosphäre macht das natürlich viel leichter, denn wenn es einmal nicht um Noten geht, kann man sich auch sehr viel freier austauschen. Den wichtigsten Punkt stellt wahrscheinlich die Motivation dar, die solche Konversationsstunden für die Schüler mit sich bringen. Im Gespräch mit Mr. Miles erkennen sie, dass ihnen das Erlernte sehr wohl etwas bringt, sie können es anwenden und sich somit mit anderen Menschen verständigen. Dadurch wird vielen Schülern erst klar, wozu sie überhaupt Fremdsprachen lernen. Nicht nur, um gute Noten in Schulaufgaben zu erzielen, sondern um sich jetzt und vor allem in ihrem zukünftigen Leben über ihr Land hinaus mit anderen Nationen verständigen zu können. Diese Erkenntnis motiviert viele Schüler dazu, mehr Arbeit in das Erlernen von Sprachen zu investieren und vielleicht sogar einmal für einige Wochen ins Ausland zu fahren, um dort ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.